Taubstumme Klemmbrett-Betrüger
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Gehörlose verjagt „taubstumme“ Spendenbetrügerin

Immer und immer wieder kursieren Berichte über diese Spendensammler, die entweder sich taub stellen oder auf Mitleid-Tour für arme Behinderte gehen. Und so sich Spenden erschwindeln zum Füllen eigener Taschen.

Kürzlich gab es wieder einige Berichte darüber, darunter diese:

Klemmbrett-Masche – Vorsicht vor Spendenbetrügern

Als ich selbst von so einer Spendenbetrügerin mit solchem Klemmbrett und diesem Spendenformular:

Mit diesem Zettel gehen die Betrüger auf Spendenfang. Foto: Bullet, Quelle: www.express.de
Mit diesem Zettel gehen die Betrüger auf Spendenfang. Foto: Bullet

„angesprochen“ wurde, mit so einem Gebärden-Kauderwelsch, die gar keine Gebärden waren, war meine Reaktion darauf, erst einmal laut zu lachen und dann mit ganz lauter Stimme(!) plus die dazugehörigen Gebärden zu sagen:

„Hey, ich bin selber taub!“

Dabei zeigte ich mit meinem Zeigefinger auch sofort auf mein Ohr, das ich ganz schön „vorstreckte“.

Daraufhin haute diese angeblich taube Spendenbetrügerin so schnell ab wie der Blitz.

Wie reagiert Ihr selber in solch einer Situation? Was würdet Ihr tun?

 

Eure Gehörlosbloggerin

Judith Harter

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3 Kommentare

  1. In Konstanz ist das auch schonmal bei mir vorgekommen. Jemand hat sich als Gehörloser ausgegeben, hatte aber keinen blassen schimmer von der Gebärdensprache. Er fuchtelte nur mit den Händen herum und tat so als wäre dies die Gebärdensprache. Ich sah ihn nur verwirrt an, bis er mir dan einen Stift in die Hand gab und ein Blatt zustreckte. Dort standen einige Informationen zu verschiedenen Menschen die jeweils ca 10.- spendeten. Ich hatte schon die befürchtung dass er sich nur als Gehörlosen ausgab. denn nicht zu sprechen und ein wenig mit der Hand rumzufuchteln kann ja jeder…. Also stellte ich ihn auf die Probe und Kommunizierte mit ihm in der Gebärdensprache. Habe anfangs nur etwas nett gefragt und dann angefangen ein wenig auf ihn loszugehen. Habe gesagt dass ich Leute wie ihn nicht ausstehen kann, die sich als etwas ausgeben, was sie nicht sind . Er verstand wie an seinem blassem Gesicht anzusehen nichts und tat plötzlich so, als hätte er noch was vor und nahm den Stift wieder zu sich und lief weg. (Ich selbst bin nicht Gehörlos. Meine Eltern sind es. Von ihnen kann ich die Gebärdensprache)

  2. In Hamburg ist mir dieses Phänomen in der Innenstadt, genauer am Jungfernstieg (nahe der Alster), wo auch viele Touristen sind, schon mehrmals in den letzten Jahren aufgefallen. Als ich das Wort „taubstumm“ las, wusste ich, dass es sich nicht um echte Spenden für Gehörlose handeln konnte und habe abgelehnt und bin gegangen.

    Ich finde es sehr traurig, dass diese Masche anscheinend trotzdem bei vielen Personen ankommt und hier dann auch noch Geld gegeben wird, wo man doch heutzutage überall Informationen über seriöse Hilfsvereine/ gemeinnützige Organisationen finden kann.

  3. Hallo,
    selber hörend aber mit Kenntnissen in der Gebärdensprache ausgestattet werden diese „Sammler“ regelrecht aggro bzw. laufen weg wenn sie merken das sie kein Opfer mit mir gefunden haben.
    Auch die Spendensammler die in Cafe`s einen Zettel auf den Tisch legen mit einem kleinen Geschenk wurden regelrecht frech als ich sie darauf ansprach und sie Fragte ob es ihnen nicht peinlich wäre. Und das andere gehörlose sich schämen würden wenn sie das sehen würden.
    Aber letztendlich ist das genauso wie es andere „Spendensammler“ machen. Sei es mit der Gehörlosigkeit oder mit einer körperlichen Einschränkung. – Mitleid erwecken…. Und Abzocken. .. Das ist die Devise.
    Traurig aber wahr.

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