Tag des Hörens / Heidelberg 03.03.2012

Gastbeitrag von A.H. Borhani:

Tag des Hörens in Heidelberg am 03.03.2012

Seit einigen Jahren findet in der Kopfklinik in regelmäßigen Abständen eine Veranstaltung zum Thema „Hören“ statt. Auch in diesem Jahr gab es eine breite und positive Resonanz zum Tag des Hörens.

So kamen viele Betroffene, Angehörige und Interessierte zu dieser Veranstaltung zusammen und hatten hier beim Tag des Hörens die Möglichkeit, an diversen Vorträgen, Ausstellungen und Projekten teilzunehmen.  Das Motto lautete: gut Hören, besser Verstehen und mehr Lebensqualität bis ins hohe Lebensalter. Selbstverständlich waren auch Gebärdensprach- und Schriftsprachdolmetscher vor Ort.

Besonders das Cochlea Implantat wurde hier beim Tag des Hörens ausführlich vorgestellt. Experten, darunter auch viele CI Träger, waren für viele Fragen der Besucher vor Ort. Viele Aussteller gaben Tipps und Anregungen zum besseren „Verstehen“, oder moderneres Design für Hörgeräte.

Highlight beim Tag des Hörens: Klangschalentherapie

Ein besonderes Highlight war für uns Gehörlose die Klangschalentherapie. Zunächst waren einige Gehörlose skeptisch und hatten keine Vorstellung davon, wie ein Klang zur Entspannung beitragen kann. Erst als wir die Wirkung  des Klangs auf den eigenen Körper  erleben konnten,  kam es zu einem  „Aha-Erlebnis“.  Selbst wenn wir nicht hören können, können wir erleben, dass ein Klang mehr ist als nur ein Ton. Über den Tastsinn fühlen wir Schwingungen und Vibration  durch die Haut, welche zur Entspannung beitragen kann.

Dieses Erlebnis  überzeugte uns so sehr, dass wir die Klangmeisterin fragten, ob sie bereit wäre,  mit uns Gehörlosen ein Projekt zu veranstalten. Wir sind noch im Gespräch und werden demnächst mehr darüber berichten können.

Gastbeitrag zum Tag des Hörens von A.H. Borhani – www.ah-borhani.de

Hier einige Bilder zum Tag des Hörens:                                                 Fotos: A.H. Borhani

Einen herzlichen Dank an A.H. Borhani für den tollen Gastbeitrag zum Tag des Hörens.

Tag des Hörens – Eindruck der Gehörlosbloggerin

Mein eigener Eindruck vom Tag des Hörens war, dass hier die Menschen – unabhängig vom Hörstatus – sehr aufgeschlossen waren und aufeinander zugingen. Kontakte wurden geknüpft und ausgetauscht. Die Informationen wurden super übermittelt durch die Vorträge mit Gebärdensprach- und Schriftdolmetschern, so dass hier praktisch JEDER zu den Informationen gelangen konnte, die man sich erwünschte. Die Gespräche untereinander waren von Herzlichkeit, Leichtigkeit und auch Wiedersehensfreude geprägt.

Ich habe den Tag des Hörens genossen!

Der Tag des Hörens findet jährlich statt.

Ähnliche Beiträge

  • Gehörlose können für sich selbst sprechen

    Vor einiger Zeit bin ich mit meiner Familie zu einem Frühstück in eine Cafeteria gegangen. Wir schauten uns die Speisekarte an, wählten unser Wunsch-Frühstück aus. Es kam eine Kellnerin zu uns. Da ich aber noch nicht fertig war, mich auf ein bestimmtes Frühstücks-Spezial festzulegen, schaute ich noch in die Speisekarte. Als sie nun neben mir…

  • Frust heute bei hörbehinderten Jugendlichen / Wirtschaftskrise

    Leider muss ich auch die Tendenz beobachten, dass viele hörbehinderte Jugendliche (nicht nur diese, auch in der hörenden Welt) nicht viel aus sich machen – faul, bequem, kein Ehrgeiz? Das muss nicht unbedingt sein. Ich denke nämlich auch, dass das mit der Marktwirtschaft zusammenhängt. Die Jugendlichen bekommen mit, dass die Älteren große Sorgen um den…

  • Als es noch keine Fernseh-Untertitel gab…

    Wie ich junge Gehörlose beneide… (ich bin selber aber auch noch jung ;-)!) Aber in meiner gehörlosen Kindheit, da gab es noch keine Untertitel und somit keine schöne Fernseh-Abende für mich (und meine Eltern!). Ich habe meinen Eltern viele Fernseh-Abende vergrault. Ich fragte fast jede Minute: „Was sagt die grad?“, „Was sagte der eben?“ Wegen…

  • Blitzlicht auf rotem Teppich

    75 / 100 Präsentiert von Rank Math SEO SEO Punktzahl Blitzlicht auf rotem Teppich Warum will ich nicht auf dem roten Teppich stehen? Weil ich das schon die ganze Zeit unbeabsichtigt gemacht habe. Jeden Morgen, um genauer zu sein, wenn ich mit Blitzlichtgewitter geweckt wurde. Dank dem Blitzlichtwecker. Das war schrecklich für mich. Die ganze…

  • Was die Gehörlosen mit Hasen gemeinsam haben?

    Diese obige Frage stellte ich in meinem Bericht „Was haben Gehörlose mit den Hasen gemeinsam?“ Über die Kommentare freute ich mich sehr! Alles richtig beantwortet: Die Hasen klopfen mit Hinterpfoten und die Gehörlosen klopfen mit Händen auf den Tisch. Damit ziehen sie die Aufmerksamkeit auf sich. Sei es bei Hasen die Warnung vor der nahen…

  • Dialekt führt zum Missverständnis beim Mundabsehen

    Meine inzwischen verstorbene Oma und ihr pfälzischer Dialekt hat uns schon einige Missverständnisse beschert, worüber ich jedes Mal bei der Erinnerung daran schmunzeln muss: An einem Sonntag fragte sie mich, ob ich in der Küche war. Ich sagte: „Nein, ich war nicht in der Küche“. Sie schüttelte den Kopf und fragte noch einmal: „Warst du…

4 Kommentare

  1. Toller Beitrag. Dieses Event war mir bisher nicht bekannt. Mal nächstes Jahr dort vorbei schauen. 🙂

  2. Wow das hört sich wirklich total interessant an, vor allem die Klangschalentherapie. Klasse Fotos übrigens, so voller Lebensfreude. Schöööön! GLG Steffie

  3. KLangschalentherapie – ein engagierter Beitrag. –

    In der Tat – das Aufnehmen von Schwingungen über den Tastsinn – weit über das Fühlen der Hände und Finger hinaus – führt durch das Tor der Haut hinein in das Innere des Körpers und berührt, wenn der Mensch dazu bereit ist, seine Seele.
    So verwischen äußerliche Trennungen zwischen den Menschen.
    Fühlen – Spüren.

    Erich Meyer/Hamburg (hörend)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert