Nicht schon wieder, sondern interessant zu wissen, dass taube Menschen irgendwie eine sehr wichtige Rolle spielen in den Filmen. So sehr diese als Minderheit eigentlich am Rand stehen, so vermitteln sie in den Filmen immer wieder eine abstrakte Kommunikation.

Der letzte Film, den ich mir ansah, heißt „There will be blood“ mit Daniel Day-Lewis. Darin spielt er den Ölmann Daniel Plainview, der durch Zufall bei der Suche nach Silber auf Öl stößt und dadurch zu einem reichen Mann wird. Der Spielfilm vermittelt die Entwicklung der Ölbeförderung- und Ölhandel im Zusammenhang mit Landaufkäufen seit dem 19. Jahrhundert.

Also, da kann man echt viel mehr davon lernen als in der Schulstunde Geschichte und man kann sich aufgrund der Geschichten die wichtigen Vorfälle einfach besser merken. Doch bevor ich abschweife, mehr zum Film:

Bei einer Ölbeförderung wird sein Mitarbeiter von einem Holzbalken erschlagen. Daniel Plainview nimmt das Baby von diesem Mitarbeiter als Stiefsohn auf und gibt ihn als seinen leiblichen Sohn aus, um als Familienvater gut bei Leuten dazustehen und gute Geschäfte zu machen.

Nun verunglückt der Stiefsohn bei einer Gas-Explosion von der Ölbohrung und verliert dabei sein Gehör. Fortan ist er als ein Tauber im Film zu sehen.

Für mich als Gehörlose war es spannend zu sehen, wie sich im Film der Vater gegenüber dem ertaubten Sohn benahm.

Es ist furchtbar für einen Menschen, wenn er abrupt sein Gehör verliert und komplett hilflos wird in seiner Kommunikation. Vereinsamung pur. Ebenso auch, wie hilflos dann auch die Mitmenschen um die ertaubte Person herum wirken.

Das wird in dem Film recht gut rübergebracht, auch wenn der Film eher düster und schroffer wird im Filmverlauf. Nicht umsonst hat der Film zwei Oscars erhalten.

Es gab in dem Film eine Szene zwischen dem ertaubten Sohn als junger Erwachsener und seinem Vater, worüber ich mich mächtig aufregte:

Der Sohn bat in der Gebärdensprache seinen Vater, alleine mit ihm zu sprechen. Sein Vater erwiderte, der Gebärdensprachdolmetscher bleibe da, dieser sei mit allem schon vertraut. Der Gebärdensprachdolmetscher übermittelte dies auch so. Der Sohn bat erneut, mit Vater unter 4 Augen allein zu sprechen. Der Vater sagte nein, und so musste der Sohn sich weiterhin über die dritte Person mit seinem Vater unterhalten. Dem Sohn war es sichtlich unbehaglich, solch ein vertrautes Gespräch nicht mit Vater alleine führen zu können. Am Ende konterte der Sohn jedoch richtig gut.

Dieser Film wird bei Amazon Prime mit Untertitel (klick hier*) gestreamt. Bei Netflix ist der Film noch nicht vorhanden.

Kennst Du den Film „There will be blood“ bereits? Wie ist Deine Meinung dazu?

Die Gehörlosblog-Redaktion

Judith Harter

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