CD ist dem ertaubten Beethoven zu verdanken

Überall sehe ich Spuren auf der Welt, wo die Taubheit bzw. Ertaubt-Sein eine große Rolle spielt und dank dessen so manche Dinge erfunden werden.

Ich bin kürzlich auf einen Bericht gestoßen, dass der „Vater der CD“ Norio Ohga (Unternehmen SONY) verstorben ist. Er erfand die CD, um „Die Neunte Sinfonie“ vom Beethoven ohne Unterbrechung abspielen zu lassen – und so ungestört die Musik anhören konnte. Beethoven war bereits ertaubt, als er seine neunte Sinfonie komponierte und diese Komposition war sehr lang – es dauert 74 Minuten.

Um es wortwörtlich aus der Presse zu zitieren:

„Die CD-Spieldauer von rund 74 Minuten basiert der Legende nach auf einer Forderung von Klassikliebhaber Ohga, wonach der neue Tonträger mindestens Beethovens neunte Sinfonie unterbrechungsfrei spielen sollte.“

(Quelle: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Vater-der-CD-ist-tot-article3171701l)

Seit ich das weiß, werde ich von nun an bei jedem Anblick der CD’s mit Dankbarkeit an den ertaubten Beethoven denken, der die berühmte „Neunte“ Sinfonie als Ertaubter komponierte und so zur Erfindung der CD durch den japanischen Visionär Norio Ohga führte!

 

 

 

 

 

 

 

Beethoven + Ohga = CD

 

Ich bringe es auf einen Nenner:

Beethoven    +   Ohga  =   CD

Ähnliche Beiträge

  • Deafswimworld von Gerda Reinhard

    Die Adresse vom Deafschwimsport-Blog von Gerda Reinhard hat sich geändert. Jetzt ist ihr Blog auf ihrer eigenen Domain zu lesen: „http://www.deafswimworld.com“ Wer sich also für Deaf-Schwimmsport interessiert, ist bei ihr genau richtig. Sie gibt erstklassige Informationen und Tipps weiter, was man alles wissen sollte in dieser Deaf-Schwimm-Branche! Noch ist sie in der Sommerpause, danach legt…

  • Untertitel-Umfrage NUR für Hörgeschädigte

    Frau Blessing bat mich, ihre Untertitel-Umfrage auf meinem Blog zu veröffentlichen. Das mache ich sehr gern und ich beteilige mich auch an der Umfrage. Diese Umfrage macht sie für ihre Zulassungsarbeit „Untertitelung und Dolmetschereinblendung für hörgeschädigte Menschen im Fernsehen“. Wenn es um die Untertitel geht, bin ich voll dabei! Es kann ja nicht so weitergehen,…

  • Barrierefreiheit nur die Eisbergspitze?

    Barrierefreiheit nur die Eisbergspitze?   Was finden wir aber eher bei sechs Siebtel Eisberg unter Wasser vor? Macht, Korruption, Regierungslügen, Habgier, Gewalt, Kaltblütigkeit, Waffen-Aufrüstung, Terror, Glanz & Glorie von Einzelpersonen auf Kosten vieler Menschen, Egoismus, Heuchler, Unterdrückung, Diskriminierung, „Ich-will-mehr-Krankheit“, ständige Kritik,… und vieles mehr. Die Menschen machen über das Regierungssystem den Versuch, Güte zu verordnen…

  • Pferdeäpfel essen?

    Ich erinnere mich an eine peinliche Situation. Da war ich ca. 9 oder 10 Jahre alt. Da las ich irgendwo das Wort „Pferdeapfel“. Ich kam einfach nicht auf die Idee, nachzufragen, was dieses Wort bedeutet. Stattdessen reimte ich es mir einfach zusammen, dass es ein alter runzliger Apfel ist, der Pferdeapfel genannt wird. Jetzt zu…

  • Wirbel im „gehörlosen Gehirn“ – dank einer Kirchenglocke

    Ich kann mich nicht erinnern, damals als Kind mit den Hörgeräten etwas gehört zu haben. Diese Erinnerungen an die Geräusche mit Hörgeräten sind mir offenbar verloren gegangen… Aber eines blieb in meinem Gedächtnis haften: Das Erlebnis mit der Kirchenglocke. Ich war ca. vier oder fünf Jahre alt, als meine Eltern mit meiner Schwester und mir…

  • Die tanzende Kobra – tut sie wirklich tanzen?

    Man sieht im Fernsehen immer mal wieder, wie ein indischer Schlangenbeschwörer eine Königskobra zur Musik seiner Flöte tanzen lässt. Aber: Die Schlange ist taub!!!  Also kann die Königskobra gar nicht tanzen. Der Schlangenbeschwörer hat einen Trick drauf: Er hält die Kobra in einem dunklen Korb, in dem sie vor sich hin döst. Zu Beginn der…

7 Kommentare

  1. CD ist dem ertaubten Beethoven zu verdanken

    Ein bewegender Artikel.

    Geführt von inneren Impulsen schuf der große Meister Beethoven ein solch wunderbares Werk. Und fasziniert von dem Einssein des Beethoven-Werkes
    schuf Norio Ohga diese CD, die Judith GÖLLER erwähnt.
    Ein berührender Beitrag.

    ERICH MEYER (hörend)

  2. Durch diesen Artikel habe ich mich mit der Biografie von Herrn Ohga auseinandergesetzt. Er muss ein faszinierender, wirklich ausergewöhnlicher Mensch gewesen sein. Unglaublich wie viel Leistung in ein Leben passt.

  3. Die Zeilen der Schreiberin ELKE haben mich noch einmal veranlasst, das Leben des Norio OHGA näher zu „erkunden“. Ich „lernte“ den Mann durch den Blog „kennen“.

    In der Tat – ich teile die Meinung von ELKE.

    Im täglichen Leben ist die CD heuteganz normal. Aber ein Rückblick auf das Leben eines bedeutenden Mannes wie Norio OHGA – ist dann bereichernd.

    ERICH MEYER (hörend)

  4. Man muß aber hinzufügen, dass es sich nicht um irgendeine Version der Neunten handelte, sondern um die Aufnahme von Herbert von Karajan aus den siebziger Jahren. Der Maestro war ebenfalls an der Einführung der CD an vorderster Front engagiert und ist der folgenreichste Dirigent der Musikgeschichte – und wahrscheinlich auch der Größte.

  5. Danke, das ist sehr interessant, wie diese Neunte und ebenso die CD auf diese Weise so global bekannt wurden durch den Einfluß mehrerer Menschen.

  6. Danke für diesen sehr bewegenden Beitrag zweier außergewöhnlicher Menschen, die die Welt bewegt haben und es noch immer tun.
    Ich gehöre zu denjenigen, die den Kauf einer Musik-CD anstelle eines Musik-Downloads bevorzugt. Dabei schätze ich die Mühe die sich ein Künstler macht eine CD und das Cover zu gestalten ebenso, wie das musikalischer Werk selbst. Von nun an werde ich auch die CD als solches sehr zu schätzen wissen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert