Eine Freundin von mir, die einen Hörsturz erlitt und durch den Hörsturz ertaubte, berichtete mir folgendes:
Sie hatte bei einem Internisten einen Arzttermin um 8.00 Uhr. Sie bat die Arzthelferin, sie persönlich aufzurufen, weil sie taub ist. Meine Freundin betonte das Wort persönlich. Das Wartezimmer war brechend voll gewesen.
Sie wartete und wartete. Irgendwann wunderte sie sich, dass die Leute, die nach ihr kamen, auch zuerst gingen. Nach etlichen Stunden Warterei ging meine Freundin also wieder zur Arzthelferin, was los sei, wieso sie immer noch nicht dran sei. Ob sie vergessen wurde.
Daraufhin sagte die Arzthelferin zu ihr, sie hätte sie schon längst aufgerufen per Lautsprecher, aber sie sei nicht gekommen. Deshalb habe sie die nächsten aufgerufen.
Meine Freundin sagte zu ihr, sie hat sie doch ausdrücklich darum gebeten, sie PERSÖNLICH aufzurufen, weil sie taub ist! „Oh, das habe ich vergessen!“, sagte die Arzthelferin lapidar und ließ sie dann ins Behandlungszimmer gehen.
Es war 14.00 Uhr!
Meine ertaubte Freundin kochte innerlich vor Wut über dieses Übergehen und ihre unnötige Warterei von Stunden.
Ihre Wut ist sehr verständlich – und hier sieht man auch wieder das Problem unsichtbare Behinderung! Unsichtbare Barriere…
Die unsichtbare Behinderung ist ein großes Problem und zieht wie ein roter Faden durch das Leben der Hörgeschädigten. Was nicht sichtbar ist, wird schnell vergessen.
Liebe gruesse aus Bayern. Wriklich schicker und vorallem Informativer Blog. Weiter so! 🙂