Mir scheint, bei Hörenden fangen die Sommerfeste an, sehr schön zu werden, wenn es dunkel ist, hier und dort etwas Kerzenschein da ist…

Ich kann die Hörenden sehr gut verstehen, es ist ja auch gemütlicher.

So läuft es aber nicht für Gehörlose. Je dunkler es wird, umso stiller wird der Gehörlose.

Ich erinnere mich an ein Treffen mit Gehörlosen, da trafen wir uns zum Essen in einem Restaurant. Dort war das Licht jedoch sehr stark gedämmt. Da haben einige Gehörlose sich beklagt, dass es zu dunkel sei, sie brauchen mehr Licht. Sie sagten das aus, was ich dachte… Das Essen dort war super, nur die Atmosphäre war total fehl am Platz für Gehörlose.

Auf einem Fest, zu dem ich eingeladen war, wurde draußen gefeiert. Es wurde immer dunkler und dunkler. Ich konnte kaum noch von den Lippen ablesen, weil es zuwenig Licht gab auf diesem Fest und die großen Fackeln waren außerhalb der „Sehweite“ (Reichweite). Ich spürte, wie es immer schöner wurde auf diesem Fest, es wurde immer mehr gelacht und gequatscht – so, als ob die Hemmschwelle durch die Dunkelheit überwunden worden wäre.

Und ich als Gehörlose unter ihnen.

Meine Realität sah ganz anders aus: Ich fühlte mich einsam, ausgeschlossen, weil das Licht fehlte und ich mich überhaupt nicht mehr an den Gesprächen teilnehmen konnte. Ich fing an, mich zu langweilen.

Was tat ich dann? Ich entfernte mich vom Fest und begab mich außerhalb des Festgeschehens hin zu der Nähe einer der großen Fackel. Ich brauchte Licht in der Dunkelheit. So, als ob ich Wache halten würde 😉

Ich blieb dort nicht lange allein, zwei von den Bekannten kamen und gesellten sich zu mir und wir unterhielten uns im Lichtkreis der Fackel weiter, wenn auch mit Mühe, da ich die Lippen wegen dem Flackern der Flammen nicht immer sehen konnte.

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