Früher war es so, dass auch samstags Schule war.

Da ich aber zur Gehörlosenschule ging und dort nur von Montag bis Freitag Schule war, durfte ich also an den Samstagen eine hörende Freundin zu ihrem Schulunterricht (2. und 3. Klasse) begleiten.

Nun betrat ich das erste Mal ihre Klasse und staunte ganz schön:

Über 30 Kinder in der Klasse!!!

In meiner Gehörlosenschule waren wir nur 7 bis 8 Kinder in der Klasse.

Im Vergleich zu meiner Gehörlosenschule hatte ich in der hörenden Schule den ersten Eindruck, dass die Kinder zusammengepfercht wurden.

Ich fragte mich, wie die Lehrerin jeden einzelnen von den Kindern fördern konnte, da die Lehrerin über so viele Kinder nicht diese Übersicht hatte wie in kleinen Klassen.

Ich habe die Lehrerin der hörenden Schulklasse meiner Freundin kaum verstehen können.

Sie lief im Klassenraum hin und her, wendete sich jedem Schüler zu – so sah ich öfter ihren Rücken als ihr Mundbild (und ein Rücken hat nun mal kein Mund 😉 ). Ich konnte dem Unterricht kaum folgen, meine hörende Freundin gab mir immer Stichworte, worüber die Lehrerin gerade sprach und welche Aufgaben wir in den Schulbüchern zu tun hatten.

Bezüglich des Lernstoffes erkannte ich, dass hörende Schüler auf einem höheren Niveau waren als ich in der Gehörlosenschule.

Diese Unterschiede ließen mich aufmerken…

Diese „Samstag-Erfahrungen“ waren für mich sehr interessant und gaben mir den Einblick in den hörenden Alltag der Schulen.

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