Barrierefreiheit nur die Eisbergspitze?
Was finden wir aber eher bei sechs Siebtel Eisberg unter Wasser vor?
Macht, Korruption, Regierungslügen, Habgier, Gewalt, Kaltblütigkeit, Waffen-Aufrüstung, Terror, Glanz & Glorie von Einzelpersonen auf Kosten vieler Menschen, Egoismus, Heuchler, Unterdrückung, Diskriminierung, „Ich-will-mehr-Krankheit“, ständige Kritik,… und vieles mehr.
Die Menschen machen über das Regierungssystem den Versuch, Güte zu verordnen und Fairness zu garantieren. Jedoch besteht die große Schwierigkeit darin, dass Güte und Fairness moralische und KEINE politische Fragen sind.
Wo wird die Güte geboren? Im Herzen.
Wo entsteht die Fairness? Im menschlichen Geist.
Die Menschen konnten noch nie moralisches Verhalten gesetzlich verordnen – das ist meine Beobachtung von vielen Jahren in der Gesellschaft und Politik.
Die jetzigen Versuche, die Barrierefreiheit bzw. Inklusion / Humanität (einfacher ausgedrückt: Menschlichkeit) zu fordern, sind nur eine Eisbergspitze. Nur ein Teil von siebenfacher Größe des Eisberges – die Barrierefreiheit ist eine Oberflächenbehandlung ohne tiefgründige Wirkung.
Kein Mensch kann in den Köpfen anderer Menschen die Barrieren abbauen. Wie denn auch? Wir lernten alle in den Schulen, besser, schneller, schlauer als andere zu sein, lernten (falsche) Fakten der (eher politischen) Geschichte auswendig – anstatt den Kindern Ehrlichkeit, kritisches Denken, Anstand, Güte, Fairness, Respekt, Achtung, Menschlichkeit zu lehren.
Warum müssen die Regierungen uns so viele Regeln und Vorschriften aufzwingen? Egal, in welchem Bereich, von Ampel-Regeln über Barrierefreiheit über Inklusion bis hin zum Zoll.
Wir haben alle keinen Überblick mehr. Warum schmeißen sich Menschen auf der politischen Ebene mit so vielen Fremdwörtern um sich herum? Um die Lügen weiterhin verschleiern zu können. Damit das Volk diese nicht versteht – es geht gar nicht darum, allen zu beweisen, wie schlau man selbst ist – sondern es ist mehr eine Verwirrung und Egoismus einzelner Machtmenschen.
Es ist eine typisch politische Beobachtung: Wenn Politiker scheitern, reden sie. Und sie reden um so mehr, je mehr Fehlschläge sie aufweisen.
Das, was wir beim Eisberg nicht mehr sehen, da müssen wir ansetzen mit Güte und Fairness sowie Chancengleichheit. Gleichberechtigung ist oft unmöglich, da ein Mensch nicht das Gleiche anstrebt wie andere Menschen – aus dem Grund gibt es so eine große Vielfalt und unendliche Möglichkeiten in unserer Welt, wo jeder seinen Platz hat/haben sollte.
Wenn wir an der tiefsten Wurzel des Eisberges ansetzen, wird sich vieles von selbst regulieren und die Barrierefreiheit sowie die Inklusion (Menschlichkeit) sind dann ein ganz natürlicher Bestandteil der Gesellschaft bzw. bei jedem einzelnen Menschen und wir erkennen, dass wir nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Mitmenschen mitverantwortlich sind.
Wir verstehen, dass wir alle bei uns selbst anfangen dürfen, bei jedem Einzelnen von uns – dann erst steht der Barrierefreiheit dank unserem Bewusstseinswandel nichts mehr im Weg. Auch der Inklusion nicht mehr (obwohl dieser Begriff immer noch von so vielen Menschen gar nicht verstanden wird).
Drücke auf den “Gefällt mir”-Knopf für Facebook, wenn dich das hier begeistert.
Foto-Quelle http://www.dadalos-d.org/frieden/grundkurs_4/eisberg
Ich gestehe: Ich verstehe nicht ganz, was Du sagen möchstest. Worauf Du dich beziehst. Magst Du es mir erklären?
Hi,
was genau verstehst du nicht?
Das Bild mit dem Eisberg. Wie genau hängt Barrierefreiheit mit dem zusammen, was Du in Absatz 2 unter Wasser aufzählst? Wieso soll Gleichberechtigung nicht möglich sein, weil Menschen unterschiedliches anstreben? Ist der Text ein Plädoyer, andere Politik zu machen? Gar keine Politik zu machen und sich nur noch um sich selbst zu kümmern? Behauptest Du, es gibt nur die Ebene der Begegnung von Individuen und keine „der Gemeinschaft“ bzw. „der Politik“?
🙂
Lieber Alex,
das Eisberg-Modell wird oft für Konflikte zum Verdeutlichen benutzt. Hier benutzte ich den Eisberg für die Barrierefreiheit und Inklusion.
Damit will ich sagen, dass wir noch viel zu tun haben, um bei der untersten “Eisberg-Wurzel” mit Güte und Fairness zu beginnen und von dort aus aufzubauen, so dass es für uns selbst und Mitmenschen selbstverständlich wird, nicht nur uns selbst gegenüber, sondern auch anderen gegenüber die Güte und Fairness einzusetzen.
Ich habe keine Behauptung aufgestellt, dass jeder nur noch um sich selbst kümmert – siehe hier mein Zitat:
Wir sind alle individuell und doch durch unser einmaliges Kollektivbewusstsein miteinander verbunden.
In unserer Gesellschaft geht es nicht ohne Politik, ohne Regierung – unsere Gesellschaft ist noch nicht reif dafür – wir brauchen die Politik, nur sollte eben mit der Güte, Ehrlichkeit und Fairness im Herz und menschlichen Geist begonnen werden, dann erst kann sich die Barrierefreiheit leichter regulieren.
Wir können moralisches Verhalten nicht gesetzlich verordnen, es gibt auch nicht mal ein Gesetz, das sagt: “Liebt einander.”
Bestimmte zivile Gesetze, Regeln und Vorschriften sind daher in unserer “primitiven” Gesellschaft erforderlich.
Zum Thema Gleichberechtigung / Chancengleichheit:
Es geht nicht darum, alle gleich zu machen. Hier liegt die Herausforderung darin, dafür zu sorgen, dass jeder ein grundsätzliches Überleben in Würde gesichert bekommt. Dazu soll jede Person die Chance haben, zu entscheiden, was sie darüber hinaus noch haben möchte.
Ein guter Test wäre:
Erfahren unsere Mitmenschen als Ergebnis unserer Hilfe eine Erweiterung oder Reduzierung? Haben wir unsere Mitmenschen größer oder kleiner gemacht? Haben wir unsere Mitmenschen fähiger oder unfähiger gemacht? Trachten wir danach, unseren Mitmenschen Gutes zu tun oder ihnen zu schädigen?
Dieser Test sollte in der Gesellschaft / Politik und bei jedem Einzelnen immer wieder abgefragt werden.
Man muss keine Sorgen machen, die Unterteil hielt nicht ewig, die werden geschmolzen! Solange Oberteil kleiner wird, verliert Unterteil sein Einfluss. Die Unterteil rammen zuviel, dagegen die Oberteil schmilzt sich sanft. Der Ober- und Unterteil befindet sich im Meerstorm wieder. Die Gleichgerechtigkeit wird siegen…
Es muss in der Gesellschaft rammen, damit die Leute endlich aufwachen 🙂
@Christopher,
ich bin es nochmal – eigentlich hast du Recht damit 🙂
Was ich nur damit sagen will: es bleibt trotzdem immer der größte Eisberg unter Wasser unsichtbar
Ich habe das Eisberg-Modell als Beispiel genommen, dass der Konflikt eigentlich tiefer liegt und
nicht auf dem erstem Blick erkennbar ist.
Aber kann es nicht sein, dass wenn man die Spitze erstmal erkannt hat und da was macht, sich das auch auf den unteren Teil auswirkt? Das ist natürlich nicht das, was man normalerweise mit der Spitze des Eisberges meint, aber eine interessante Betrachtungsweise [:)]
Wenn man vom Eisberg-Modell absieht und seine Perspektive wechselt, kommt man leicht zu dieser interessanten Betrachtungsweise – ich danke euch allen sehr!!! 🙂
Das mit dem „nur um sich selbst kümmern“ war schlecht formuliert, ich meinte, „ob Du meinst, dass um sich selbst kümmern reicht“ (also die rein individuelle Ebene). Aber das hast Du ja eben auch beantwortet.
Ich finde, Du machst einen wichtigen Punkt (dass die Motivation sollte schon aus dem Innern kommen sollte, und das Regeln, die es den Leuten nicht erlauben, das Gesicht zu wahren bzw. „groß zu sein“, kaum freiwillig befolgt werden). Wichtig finde ich auch, bei sich selbst anzufangen und (sich selbst und anderen) vorzuleben, wie es sein soll.
Was mir nicht schmeckt an Deinen Überlegungen: Ich würde z.B. heftigst widersprechen, dass Fairness keine politische Frage ist. Natürlich ist sie auch eine moralisch-individuelle, aber gerade als politische Frage wird sie brisant. Ich glaube nicht, dass in einer liberalen und so vielfältigen Gesellschaft wie der unseren Fairness (oder Barrierefreiheit, oder irgendein anderer der von Dir beschriebenen Werte) ohne Politik möglich ist. Im Gegenteil, Entpolitisierung (Moralisierung und Individualisierung) dieser Fragen, so wie Du es mir zu tun scheinst, spielen letztlich den Starken und von den gegenwärtigen Zuständen Begünstigten in die Hände, weil wenn es nicht superoptimal läuft jeder mit seinen Problemen allein ist, selber kämpfen muss (Was, wie gesagt, nicht heißen soll, dass Moral und Arbeit an sich selbst und Compassion etc. nicht wichtig wären.)
Wenn ich Dich recht verstehe, forderst Du vor allem Erziehung mit entsprechenden Zielen? Es wäre dann interessant zu überlegen, wie die aussehen sollte. Welche Erziehung soll es denn sein? Was bedeutet das z.B. wenn man es auf die Frage runterbricht, ob nun alle auf die Regelschule sollen oder es weiterhin Sonderschulen geben soll?
Mit Interesse habe ich den Beitrag von Judith Göller gelesen, den ich als Statement verstehe für einen Enblick in die Frage von Moral in individueller und gesellschaftlicher/politischer Hinsicht.
Für mich bilden sich die Zeilen der Autorin ab vor dem Hintergrund des Begriffes „Inklusion“, von dem Judith Göller sicherlich richtig sagt, dass dieser Ausdruck von vielen Menschen gar nicht verstanden wird – da mag der Film Inklusion im neulichen ARD-Programm vielleicht einen ersten Anstoß gegeben haben. Doch der Film ist ein ganz anderes Thema.
Judith Göller spricht viele Items an.
Ich möchte mich an einer Linie orientieren, die ich für mich herauslese.
Güte und Fairness, darin stimme ich mit Judith Göller überein, sind moralische Kategorien.
Güte: ja, sie entsteht im Herzen – Fairness: ja, sie entsteht im menschlichen Geist. Diese beiden Aspekte sind originär moralischer Art. Für mich werden sie politischer Natur, wenn es darum geht, Maßstäbe für politische/gesellschaftliche Regeln, für politisches Handeln und für die politische Verantwortung Menschen gegenüber zu finden.
Vor diesem Hintergrund ist schließlich auch das Grundgesetz in Deutschland zu sehen, um in diesem Raume zu bleiben.
Wenn Barrierefreiheit, worunter ich im gesellschaftlichen Sinne das Miteinander von Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit verstehe, von Grund auf geschehen soll, so ist in der Tat ein Eisberg vorgelegen, von dem der Beitarg von Judith Göller bildhaft sagt.
Aussagen und Vorschriften, Verbesserungen und kooperatives Handelnsind noch lange nicht bis in die Tiefe der Möglichkeiten vorgedrungen. Ob es je soweit kommen wird, mag zu bezweifeln sein, aber versuchen sollte man es.
Sozusagen der größte Teil des Eisberges ist noch zu bewältigen.
Das ständige Streben nach Menschlichkeit – Judith Göller sagte schon in einem anderen Beitrag diesen Ausdruck für Inklusion – ist währender Auftrag. Und währendes Versuchen.
Ich möchte abschließend Verse von Rainer Maria Rilke zitieren, der in einem Gedicht schrieb – über das Leben -:
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
ERICH MEYER (Hamburg/hörend)
Es ist klar, dass die Politik nötig ist, um das durchzusetzen.
Aber das eine Politik ohne Menschen, die gelernt haben, dass jeder Mensch gleich ist und eben unterschiedlich und die wissen, dass jeder Mensch das gleiche Recht auf Entfaltung hat egal, ob behindert oder nicht, ob Kind oder Erwachsener, ob Frau oder Mann, ob Deutscher oder Ausländer etc., eben ohne Menschen, die Menschlichkeit verinnerlicht haben, politische Verordnungen von oben nicht greifen werden.
Das ist es, was Du gemeint hast, nicht wahr?
Also, zuerst die Menschen, dann die Politik
Wenn alle die Sache auf die gleiche Art verstehen, ist Politik nicht von oben verordnet, sondern von allen gemacht 🙂
Zu den Zeilen von BIRGIT MEYER
Ja – in die genannte Richtung gingen meine Zeilen.
Wenn ich die Verse von Rilke noch zum Schluss zitiere, dann meine ich auch, dass man immer wieder versuchen sollte, Mitmenschlichkeit einzufordern.
Es ist doch so, dass das Bemühen darum nicht ohne Erfolg geblieben ist während der Jahre.
Es aber immer noch ein Stück besser zu machen, das sollte ein Auftrag sein.
Ein Blog wie GEHÖRLOSBLOG zum Beispiel, kann dabei helfen.
Erich Meyer (Hamburg/hörend)
Schade, dass diese Diskussion nicht weitergeführt wurde.
ERICH MEYER
Hamburg
Leider wurde die Diskussion nun nicht mehr weitergeführt.
Schade!
ERUICH MEYER
Hamburg
(hörend)