Gehörlos, schwerhörig oder hörend?

 

Ich hatte eine längere Zeit ein persönliches Problem – und zwar:

In welche Welt gehöre ich?

Gehörlos, schwerhörig oder hörend?

Man beschreibt mich in diesen drei Kategorien.

So sage ich immer:

Ich bin gehörlos, spreche wie eine Schwerhörige und denke / schreibe wie eine Hörende.

 Als ich in der Schule (Pfalzinstitut für Hörsprachbehinderte) war, wurde mir von Gehörlosen gesagt: „Geh zu den Schwerhörigen, du bist nicht gehörlos.“ Die Schwerhörigen sagten zu mir: „Du bist taub und gehörst nicht zu uns.“

So war ich in meiner ganzen Schulzeit eine ständige Grenzgängerin, sozusagen „das häßliche Entlein“, weil ich in keine Schublade reinpasste.

Bei den Hörenden war und bin ich eine Hörbehinderte und erntete manchmal Mitleidsblicke, die ich gar nicht brauche – und absolut gar nicht scharf darauf war und bin. Manchmal war ich auch nur eine Ausländerin für Hörende, und ich sagte ja zu solchen Fragen, egal, welches Land sie bei mir vermuteten 🙂

Eines Tages, irgendwann nach meinen persönlichen Dramen, habe ich dann einfach beschlossen:

„Schluss damit, ich habe alle meine Welten.“

Gehörlosblog-Logo

Von daher kam es so zu meinem Gehörlosblog-Logo mit diesen zwei Erden und im Auge sieht man die Reflexion mehrerer Welten, das stellt die Akzeptanz dar:

Die Welten sind alle meine und ich gehöre in all diesen Welten. Bei den Gehörlosen, bei den Schwerhörigen, bei den Hörenden, bei den CI-Trägern, bei den Taubblinden, bei den Ertaubten… Einfach bei allen, dessen Leben ich berühre und dessen Leben mich berührt.

Wie ist es bei Euch?

 

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Judith Göller

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